İcra in der Türkei – Was tun, wenn ein Vollstreckungsverfahren gegen Sie eröffnet wird?

Ein İcra-Verfahren (Zwangsvollstreckung) in der Türkei kann für Betroffene im Ausland sehr belastend sein. Viele Türkischstämmige in Deutschland erfahren plötzlich, dass gegen sie ein Verfahren läuft. Doch was bedeutet das und wie sollten Sie reagieren?

Was bedeutet İcra?

İcra ist das türkische Vollstreckungsverfahren, mit dem Gläubiger offene Forderungen eintreiben können. Grundlage kann ein Vertrag, ein Schuldschein oder ein Gerichtsurteil sein. Zuständig ist das İcra Dairesi (Vollstreckungsamt).

Erste Schritte bei Zustellung

Wenn Sie Post vom İcra Dairesi erhalten, gilt: sofort handeln.

• Bewahren Sie alle Unterlagen auf und prüfen Sie die Fristen.

• Dokumente auf Echtheit kontrollieren (Stempel, Aktenzeichen).

• Innerhalb weniger Tage können Sie Widerspruch („itiraz“) einlegen.

Ignorieren führt oft zu Kontopfändungen oder Zwangsversteigerungen.

Wie kann ich mich wehren?

• Itiraz (Widerspruch): Stoppt das Verfahren vorläufig, bis ein Gericht entscheidet.

• Vergleich: Falls die Forderung teilweise berechtigt ist, kann eine außergerichtliche Einigung Kosten sparen.

• Anfechtung: Wenn der Titel fehlerhaft oder unrechtmäßig ist, kann er vor Gericht aufgehoben werden.

Verfahren aus Deutschland verfolgen

Auch wenn Sie in Deutschland leben, können Sie Ihre Rechte wahren:

• Über das Konsulat lässt sich eine Vollmacht für einen Anwalt in der Türkei erstellen.

• Anwälte vor Ort überwachen Fristen und vertreten Sie im Verfahren.

• So können Sie Ihre Interessen auch ohne persönliche Anwesenheit in der Türkei durchsetzen.

Fazit

Ein İcra-Verfahren aus der Türkei darf niemals ignoriert werden. Wer schnell reagiert, kann seine Rechte schützen und unnötige Kosten vermeiden.

Läuft in der Türkei ein İcra-Verfahren gegen Sie?
Unsere Kanzlei hilft Ihnen zweisprachig bei der Verteidigung und arbeitet mit erfahrenen Anwälten in der Türkei zusammen.
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